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Sondershäuser Erklärung

Volkshochschulen sind Orte der Demokratie

Erklärung der Mitgliederversammlung des Thüringer Volkshochschulverbandes e.V.

 

Der Thüringer Volkshochschulverband e.V., die 23 Volkshochschulen und ihre Mitarbeiter*innen bekennen sich in ihrer Arbeit zu der im Grundgesetz verankerten Gleichberechtigung aller Menschen. Wir sehen unsere Aufgabe in der demokratiefördernden, antirassistischen und antidiskriminierenden Bildungsarbeit. Wir stellen uns der Herausforderung, zeitgemäße Formate in der Erwachsenenbildung für die Herausbildung/Stärkung einer mündigen und emanzipierten Zivilgesellschaft nachhaltig zu etablieren. Wir setzen neben Sensibilisierungsveranstaltungen vor allem auf Dialogformate und Begegnungen. Damit fördern wir Solidarität, gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegenseitige Wertschätzung. Es geht uns in der politischen Bildung darum

  •  selbstbestimmtes Handeln und Lernen zu unterstützen,
  • Verständnis für eine pluralistische und soziale Demokratie zu entwickeln,
  • Engagement für die Verteidigung universeller Menschenrechte zu stärken und
  • Positionen für eine demokratische Kultur gegen Totalitarismus, Diskriminierung und Rassismus zu verteidigen.

Dafür stehen die Volkshochschulen und der Landesverband in Thüringen heute und in Zukunft.

Wir sind Orte der Demokratie. Wir schaffen geschützte Räume, frei von Diskriminierung und Hass. Um zu verhindern, dass Menschen im Rahmen der Volkshochschul-Arbeit diskriminiert werden, müssen haupt- und nebenberufliches Personal, Honorarkräfte und Kursleiter*innen sowie Vertreter*innen von Kooperationspartnern diese gemeinsame Linie vertreten. Gelebte Demokratie und Vielfalt heißt, dass wir unsere Werte nicht nur nach Außen transportieren, sondern auch in allen Bereichen der Einrichtungen leben und selbstkritisch hinterfragen. Deshalb setzen wir folgende Maßnahmen um:

  • Wir bilden uns weiter Wir sehen unsere Aufgabe darin, für die entsprechenden Themen zu sensibilisieren und dafür Sorge zu tragen, dass haupt-, neben-, freiberufliches und ehrenamtliches Personal sich zum Thema Umgang mit ausgrenzendem und diskriminierendem Verhalten weiterbildet. Neben der Sensibilisierung geht es auch um einen kritischen Umgang mit bzw. die Reflexion von eigenen Vorurteilen und Haltungen. Wir fördern deshalb die regelmäßige Fortbildung des eigenen Personals in diesem Bereich.
  • Wir achten auf einen sensiblen Sprachgebrauch Wir achten auf einen sensiblen Sprachgebrauch (rassismus-/gender-/ körpersensibel, leichte Sprache, mehrsprachig) und verzichten in Sprache und Text weitgehend auf Stereotype/ Klischees.
  • Wir fördern Vielfalt Bei der Wahl von Referent*innen und Mitarbeiter*innen werden auch Personen mit Behinderung, unterschiedlichem Alter, ethnischem, sozialem, religiösem oder sexuellem Hintergrund in Betracht gezogen. Mit diversen Stimmen, Sichtweisen und Standpunkten schaffen wir ein vielschichtiges Angebot und ermöglichen einen Perspektivenwechsel.
  • Wir beziehen Stellung Offen oder verdeckt geäußerte diskriminierende, marginalisierende oder antidemokratische Haltungen und Äußerungen werden nicht unwidersprochen gelassen. Schweigen kann in solchen Situationen von anwesenden Dritten als von der Volkshochschule geduldet wahrgenommen werden. Wir arbeiten nicht mit Referent*innen und Kooperationspartner*innen zusammen, die antidemokratischen, menschenfeindlichen Parteien oder Organisationen angehören. Personen, die bereits durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, bieten wir keine Plattform. Das erfordert dementsprechend eine gründliche Recherche.

 

 Jena/Sondershausen, den 14.9.2021